Mühlenmuseum Kemena
Technisches Kulturdenkmal

Historisches 

 

Die Mühle Kemena mit Wasserrad und Schrotgang liegt im idyllischen Grünen Tal und wird vom tieffließenden Mittelbach umschlossen, ihr Grundstein wurde im Jahr 1893 gelegt.
Heute ist die stillgelegte Mühle ein beispielhafter Zeitzeuge der Mühlenentwicklung und eine Rarität.

 



Das Model eines oberschlächtigen Wasserrades,  stellt dessen grundlegende Funktionsweise auf dem Mühlengelände dar.

 Bis 1963 wurde die Wasserkraft genutzt, vor 1929 ausschließlich durch das Wasserrad, danach durch eine Francis-Turbine.
Anschließend wurde bis 1963 eine Kombination von Turbine und einem Sauggasmotor betrieben. Das entsprach dem aktuellen Stand der Technik zur damaligen Zeit

 

Wer mehr über die in den verschiedenen Epochen benutzten  Antriebstechniken der Mühle und deren physikalische Wirkungsweise wissen möchte, findet hier weiterführende Informationen.  



Die Maschinenausstattung umfasst heute je 1 Doppel- und Einfachstuhl, Franzosengang mit Speisevorrichtung, Schrotgang, Reinigungen, Plansichter, 3 Mischmaschinen, je 1 Backschrot-und Futterschrotmaschine, Nachsichter, Grießputzmaschine und Elevatoren

 

Ein Getreidesilo mit 65 t Kapazität ist mit Loseannahme und Trocknung kombiniert.
Der Betrieb bot alle Sorten Mühlenprodukte an und belieferte Bäcker in Löhne. Landhandel kam ergänzend hinzu.

 

 

Die Mühle Kemena hat als eine der letzten Handwerksmühlen im Kreisgebiet ihren Betrieb aufgegeben.
Der Franzosengang war der letzte in Betrieb befindliche im ganzen Kreis Herford.

 


Die umfangreiche und vielseitige technische Ausstattung ist ein Musterbeispiel für die Gattung "Kunstmühle". ( = hoher technischer Standard) Wegen des hervorragenden Erhaltungszustandes und des besonders hohen Aussagewerts als Sachzeuge für die Geschichte der Handwerksmüllerei kommt der Mühle Kemena der Status als Technisches Kulturdenkmal zu.

(Quelle : Mühlenkataster Kreis Herford  www.geoportal.kreis-herford.de  )

 

Das Mühlenkataster des Kreises Herford geht auf eine Forschungsarbeit zurück. Sie hat 1987 bis 1991 stattgefunden. Gesucht und dokumentiert wurden alle Mühlenstandorte, die seinerzeit vorhandenen wie die schon früher verschwundenen. In der Zwischenzeit sind weitere Mühlen abgerissen worden. Mit mehr als 250 dokumentierten Standorten weist der Kreis Herford eine sehr hohe Mühlendichte auf. Das liegt an der Landschaft: Die vielen kleinen Bäche haben häufig Gelegenheit geboten, mit vergleichsweise geringem Aufwand Wassermühlen anzulegen. Windmühlen waren zweite Wahl – sie hat man nur dort gebaut, wo Wassermühlen den Bedarf nicht decken konnten.
Mühlen stammen aus einer Zeit, als von fossilen Energieträgern noch keine Rede war. Als technische Denkmäler sind sie wichtige Sachzeugen der regionalen Geschichte.

 







Blick in den  Innenbereich der Mühle .

Der Stand entspricht dem Stand der Stilllegung  1991


Wenn Sie mehr über die Funktionen der vorhandenen Maschinen erfahren möchten:  hier (ist noch in Arbeit)

Natürlich gehören auch die Menschen dazu, die den Betrieb organisierten und ihren privaten Lebensmittelpunkt auf dem Gelände des heutigen Museums hatten. Zur Fotosammlung, wie die Privaträume der Müllerfamilie Kemena ausgesehen haben, geht es hier.



Anlässlich der 1000 Jahrfeier der Stadt Löhne 1993 vorgefasste Karl Kemena diesen Bericht zur Mühle Kemena.

Karl und Gerda Kemena verfolgten schon lange das Ziel die Mühle für die Nachwelt als Denkmal zu erhalten. 

Ursprünglich war im Gespräch das der Verein "Vom Korn zum Brot" der Rührupsmühle auch die Kemena Mühle betreuen sollte


Weitere historische Dokumente: